Wertvolle alte Apfelsorten

Für die Herstellung der Möhl Apfelsäfte und Apfelweine nutzen wir die Vielfalt der wertvollen alten Apfelsorten. Ihre kräftigen Aromen und ihre Geschmacksvielfalt geben unseren Säften den einzigartigen Charakter.

Schneiderapfel

Als schmackhafter und gehaltvoller Mostapfel, der auf Hochstammbäumen gedeiht und ein ausgewogenes Zucker-Säureverhältnis aufweist, war der Schneiderapfel bereits 1746 im Kanton Zürich verbreitet. Der Schneiderapfel ist ein mittelgrosser, hellgrüner bis goldgelber, mitunter schwach geröteter Apfel mit harmonischen, gehaltvollen Aromen. Er ist wenig anfällig für Blütenfrost, aber als gereifte Frucht druckempfindlich.

Bohnapfel

Eine sehr robuste alte Apfelsorte, die um 1800 im Rheinland auftauchte, ist der Bohnapfel. Dieser vielseitig verwendbare, anspruchslose Winterapfel im Hochstammanbau ist mittelgross, grüngelb, im Geschmack sauer und herb. Bei zunehmender Lagerung wird der Bohnapfel süss und saftig, er eignet sich auch als Tafelapfel und wird gerne zum Kochen und Backen verwendet.

Boskoop

Der grosse, bis zu 200 Gramm wiegende Boskoop ist ebenfalls ein klassischer Winterapfel. 1856 in den Niederlanden entstanden, besitzt er eine raue Haut mit grüngelber Schale. Sein intensives Aroma mit eher höherem Säuregehalt macht den Boskoop zu einem hervorragenden Mostapfel, auch und insbesondere für die sortenreine Saftherstellung. Sein Fruchtfleisch ist zunächst fest und saftig, mit der Lagerung wird er später mürbe.

Tobiässler

Eine sehr bekannte Schweizer Apfelsorte ist der Tobiässler. Mit seinen mittelgrossen Früchten mit grüner Grundfarbe und dunkelroten Streifen und hellen Punkten ist der Tobiässler eine wertvolle Mostapfelsorte: Sehr saftig und mit einem stark weinsäuerlichen Geschmack.

Sauergrauech

Der Sauergrauech Apfel ist ein Zufallssämling aus Bern aus der Zeit um 1830. Das Fruchtfleisch ist grünlich-weiss, fein und sehr saftig. Sein Geschmack ist angenehm weinsäuerlich und mit sortentypischer Würze. Der Sauergrauech ist ein sehr guter Mostapfel mit mittlerem Säuregehalt. Die Sauergrauech-Hochstammbäume sind sehr ertragreich, aber alternierend im Fruchtertrag, das heisst, er trägt nur alle zwei Jahre.

Grauer Hordapfel

Ein eher kleiner Mostapfel, mit hohem Säure- und Phenolgehalt und daher fein aromatisch ist der Graue Hordapfel – ein Thurgauer Spezialmostapfel, der bereits 1861 verbreitet war. Seine Fruchtreife setzt Anfang Oktober ein. Beim Pressen zum Saft erweist er sich als sehr ergiebig.

Heimenhofer Apfel

Der Heimenhofer Apfel ist eine eher wenig bekannte Apfelsorte, deren Herkunft, trotz des gleichnamigen Dorfes im Thurgau nicht genau bestimmt ist. Er reift auf mittelstark wachsenden Hochstammbäumen mit schwacher Alternanz. Als Ostschweizer Regionalsorte aus dem 19. Jahrhundert wurde dieser Spezialmostapfel früher auch als Tafelapfel verwendet. Seine Frucht ist mittelgross, grüngelb, orangerot gestreift. Das Fruchtfleisch ist fest, saftig, schwach in Zucker und Säure, dabei sehr harmonisch, was ihn hervorragend geeignet macht zur Herstellung sortenreiner Cider.

Gravensteiner Apfel

Der Gravensteiner ist ein Sommerapfel, der von Ende August bis Mitte September erntereif ist. Er ist eine der wohlschmeckendsten europäischen Apfelsorten mit typischem, aromatischem Geschmack und deutlich süsser als die meisten anderen Sommeräpfel. Der Grafensteiner Apfel ist ein Zufallssämling, bereits im 17. Jahrhundert in Dänemark und Norddeutschland verbreitet und einer der beliebtesten und schmackhaftesten Sommeräpfel. Er eignet sich auch aufgrund seines zarten Aromas zur Herstellung feiner Destillate.

Aus der Vielzahl an Mostbirnen, welche seit jeher in unserer Region verbreitet sind, sollen im Folgenden vier Sorten kurz erwähnt werden:

Williams Christ Birne

Im Gasthaus «Rössli» in Stachen bei der Familie Möhl wurde jeden Herbst zur Erntezeit reichlich feiner Williams Christ-Birnensaft ausgeschenkt. Der Saft aus dieser Frucht schmeckt saftig-süß und verfügt über ein kräftiges muskatartiges Aroma. Die Williams Christ Birne war bereits 1770 in England verbreitet und wird heute als Tafelobst verwendet, sowie zur Herstellung von Obstbrand und Likör verarbeitet. In unserer Linie «Brennmeister Möhl» verwenden wir die Williams Birne heute für unseren Edelbrand «Williams».

Knollbirne

Nicht nur ihre schlanke Gestalt hat ihr den Übernamen «die Edle» eingetragen. Denn die Knollbirne ist eine ebenso wertvolle wie seltene Mostbirne vom Hochstammbaum. Die feinen Birnenaromen mit leicht exotischen Noten und Geißblatt-Anklängen sind am Gaumen fein würzig, sie hat leicht mehligen Birnengeschmack. Aus der Knollbirne werden sortenreine Produkte wie Cider oder Edelbrand hergestellt. Die Knollbirne wird aber auch zu Dörrfrüchten und Birnbrotmasse verarbeitet.

Wasser- oder Kugelbirne

Die Schweizer Wasserbirne, auch Kugelbirne genannt, ist eine beliebte und begehrte Mostbirne. Ihr mildes, leicht säuerliches und mit dezenter Süße abgerundetes Aroma entwickelt sie während der Lagerung. Denn sie wird auch als Tafelobst verwendet und eignet sich für verschiedene Speisen und Dessert. Das Stammland der Wasserbirne ist die Schweiz. 1823 erstmals im Obstbau erwähnt, ist sie seither auch in Süddeutschland und in Niederösterreich verbreitet.

Gelbmöstler Birne

Ihre Frucht ist eher klein, die Schale ist grüngelb, später hell bis leuchtend gelb, was ihr ihren Namen beschert. In ihrer Vollreife leuchtet die Birne Gelbmöstler goldgelb vom Baum. Die Gelbmöstler Birne zählte im 19. Jahrhundert zu den verbreitetsten Mostbirnensorten in der Schweiz. Gelbmöstlerbirnen sind würzig und leicht süsslich im Geschmack. Sie lassen sich zu feinem Cider aber auch zu Edelbränden verwerten. In unseren Gegenden stehen nur noch wenige vereinzelte Gelbmöstler-Hochstammbäume, sodass sie zu den selteneren Schweizer Mostbirnensorten zählt.

(Wir danken FRUCTUS - Die Vereinigung zur Förderung alter Obstsorten, für das Zurverfügungstellen der Obstsorten Bilder)